Das Klimapaket der Bundesregierung

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Die Bundesregierung verfolgt mit dem Klimapaket das Ziel, den CO2-Ausstoß in Deutschland sukzessive in den nächsten Jahren zu senken, indem eine zusätzliche Abgabe auf den CO2-Ausstoß erhoben wird. Neben dem Wohnsektor ist davon auch der Verkehrssektor betroffen, da diese Abgabe sowohl auf den Gas- und Ölverbrauch im Immobiliensektor als auch auf Spritpreise aufgeschlagen wird.

Durch steigende Energiepreise sollen Investitionen in energiesparende Maßnahmen attraktiver werden. Zusätzlich sollen diese durch finanzielle Unterstützung in Form von Förderung energetischen Sanierungen vorangetrieben werden. Diese Maßnahmen werden durch die KfW und das BAfA abgewickelt und erfordern gesonderte Anträge, die durch einen Energieberater begleitet werden müssen.

IM Rahmen des Klimapakets wurde beschlossen, auf jede Tonne emittierten CO2-Ausstosses einen Preis aufzuschlagen. Dieser Preis wird in den nächsten Jahren sukzessive steigen. 2021 kostete eine Tonne CO2-Ausstoß 25 Euro. Bis 2025 wird dieser Preis auf 45 Euro pro Tonne CO2-Ausstoß steigen. 2026 soll er bereits zwischen 55 und 65 Euro pro Tonne liegen. Auf alle genannten Zahlen sind noch 19% Mehrwertsteuer aufzuschlagen.

Allerdings werden diese Preise nicht direkt vom Endverbraucher verlangt, sondern vom Energielieferanten, also den Stadtwerken oder den Heizölhändlern. Diese entscheiden dann, wieviel sie von den Kosten über die Preise an die Verbraucher weitergeben.

Um die Systematik zu verdeutlichen, anbei ein Beispiel für ein mäßig gedämmtes Einfamilienhaus mit einem Energieverbrauch von 20.000 KWh/a:

Eine Gasheizung stößt rund 202 Gramm CO2 pro Kilowattstunde (KWh) aus. Bei dem genannten Verbrauch von 20.000 KWh/a ergibt dies ca. 4 Tonnen CO2 pro Jahr. Das führte im Jahr 2021 zu Mehrkosten von rund 120 Euro pro Jahr (4,04 t x 25 Euro + 19% MwSt.). 2025 wären dies dann bereits ca. 195 Euro pro Jahr.

Bei einer Ölheizung liegt der CO2-Ausstoß pro KWh bei rund 266 Gramm je Kilowattstunde. Bei dem unterstellten Energieverbrauch von 20.000 KWh/a beträgt der CO2-Ausstoß 5,3 Tonnen CO2. Damit mussten 2021 rund 158 Euro bezahlt werden, die bis 2025 auf rund 285 Euro pro Jahr steigen.

Das Ziel des Klimapakets ist nicht, die Bürger per se zusätzlich zu belasten, sondern Anreize zum Energiesparen im Wohnbereich zu setzen. Daher wurde mit der Abschaffung der EEG-Umlage zum 1. Juli 2022 der Anteil an Steuern, Abgaben und Umlagen am Strompreis deutlich gesunken, um so eine Entlastung zu erreichen. Unvorhergesehener Weise hat jedoch der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Steigerungen bei den Energiepreisen diese Entlastung vollständig aufgezehrt, so dass der Strompreis 2022 um rund 25% gestiegen ist.

Vor dem genannten Hintergrund steigender Energiekosten – sowohl im Bereich der Wärme- als auch der Stromerzeugung – ist es nur wenig verwunderlich, dass die Investitionen in energiesparende Maßnahmen in 2022 deutlich zugenommen haben. Besonders der Einbau von Wärmepumpen und die Installation von Fotovoltaikanlagen hat so stark zugelegt, dass der begrenzende Faktor derzeit die Kapazitäten der Hersteller und Handwerker sind und es dadurch zu langen Wartezeiten kommen kann. Aber es wird auch deutlich, dass durch diese Maßnahmen insgesamt tatsächlich eine deutlich höhere Bereitschaft zu energetischen Sanierungen entstanden ist. Und das sind langfristig gesehen gute Nachrichten, um den globalen CO2-Ausstoß zu senken und die Folgen der Klimaerwärmung zumindest noch etwas abmindern zu können.