Energieverbrauch bei Hauskauf

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Der Krieg in der Ukraine hat sich im Februar das erste Mal gejährt. Zwar ist er für die meisten Menschen in Deutschland weit entfernt, doch sind sie über die massiv gestiegenen Energiepreise doch auch davon betroffen. Neben den Preisen für Öl und Gas sind auch die Kosten für Strom massiv angestiegen. Zwar versucht die Bundesregierung den Menschen durch Entlastungspakete und staatliche Unterstützung zu helfen, aber trotzdem schränken die gestiegenen Ausgaben für Heizung und Warmwasser den finanziellen Spielraum Vieler deutlich ein.

Daher ist es wenig verwunderlich, dass der Energieverbrauch einer Wohnung oder eines Hauses für immer mehr Kaufinteressierte immer wichtiger wird. Nach einer repräsentativen Umfrage im Auftrag von Engels & Völkers Finance, aus der das Handelsblatt zitiert, zeigt sich, dass für acht von zehn Befragten eine gute Dämmung beim Kauf eine wichtige Rolle spielt. Auch eine Solaranlage auf dem Dach wird von 62 Prozent der Befragten als eine kaufentscheidende Einrichtung angesehen. Der Anteil der Befragten, für den dies wichtig ist, ist darüber hinaus innerhalb eines Jahres um knapp zehn Prozent gestiegen. Und knapp 50 Prozent der Befragten legen Wert auf eine Wärmepumpe.

Auch dem Energieausweis wird mittlerweile ein deutlich höheres Interesse entgegengebracht als noch vor einem Jahr. Nicht nur, dass Kaufinteressenten diesen nun regelmäßig sehen wollen. Die Konsequenzen, die sich aus dessen Zahlen und Angaben in Hinblick auf Energieverbrauch und erforderliche Investitionen ergeben, werden bei Kaufpreisverhandlungen nun sehr viel deutlicher eingepreist. Daran ist auch die im aktuellen Zinsumfeld zu erkennende geringere allgemeine Kaufbereitschaft der Menschen zu erkennen, die nicht mehr jedes Objekt zu jedem Preis bereit sind zu kaufen.

Auffällig ist, dass die Bereitschaft, selber neue zu bauen, stark zurückgegangen ist. In Zeiten von Materialknappheit und Personalmangel, welche sich in unsicheren Bauzeiten und fehlender Planungssicherheit ausdrücken, bevorzugen viele den Kauf von Bestandsgebäuden, da dort die Risiken diesbezüglich minimal sind. Aber: die gestiegene Nachfrage nach Bestandsobjekten bezieht sich vor allem auf energetisch sanierte Gebäude. Ist dies nicht der Fall, so sind auch hier deutliche Preisabschläge gegenüber dem Zustand vor einem Jahr zu beobachten.

Fazit: der Energieverbrauch eines Gebäudes spielt bei den Kaufpreisverhandlungen eine immer bedeutendere Rolle und wird direkt eingepreist. Bestandsgebäude sind derzeit gegenüber Neubauten nachgefragter, aber auch dies gilt unter dem Vorbehalt des energetischen Zustands der Immobilie.