Steigende Zinsen – lohnt sich ein Kauf noch?

News - Zinsanstieg

Mit einem Anstieg der Inflationszahlensind nun auch die Zinsen der Nationalbanken in eine Aufwärtsbewegung geraten. So reagierte neben der US-amerikanischen Fed auch die Europäische Zentralbank (EZB) und hebt die Zinssätze, bei denen sich die Banken im Euroraum Geld leihen können, in mehreren Schritten kontinuierlich an. Ein Ende ist weder hier noch jenseits des Atlantiks abzusehen, solange die Inflationsraten üben wir drüben am oder sogar über einem zweistelligen Betrag liegen.

Was bedeutet dies nun für Immobilienfinanzierer? Zwischen den für einen Hauskredit zu zahlenden Raten und den Zinssätzen der Notenbanken besteht eine sehr enge Verbindung. Dementsprechend steigen bereits seit einiger Zeit nun auch die Zinsen, die man für ein Immobiliendarlehen bezahlen muss. Wie eine Untersuchung des Finanzierungsberaters Dr. Klein ergeben hat, liegen die Zinsen für ein zehnjähriges Darlehen derzeit bei 3,23%, für 15 Jahre bei 3,35% und bei 20-jähriger Zinsbindung bei 3,40% (13.09.2022; Quelle: https://www.drklein.de/zinsprognose.html). Zwar sind sie damit im langjährigen Vergleich immer noch günstig, aber der Zinsrückgang seit 2010 ist damit innerhalb weniger Monate wieder aufgeholt worden.

Und warum ist das für Immobilienkäufer überhaupt relevant? Nun, jede Zinserhöhung hat aufgrund der langen Laufzeiten eine direkte Auswirkung auf Ihre Zahlungsverpflichtung. Dies erkennt man schnell an folgendem Rechenbeispiel:

Für ein Immobiliendarlehen in Höhe von 200.000 Euro und 2% Tilgung zahlt man bei 2,8% Kreditzinsen eine Monatsrate von 1.000 Euro. Nach 15 Jahren belaufen sich die geleisteten Zinszahlungen auf 86.925,54 Euro. Bei 3,7% dagegen liegt die monatliche Belastung bereits bei 1.187,50 Euro. Die Zinszahlungen nach 15 Jahren addieren sich auf stolze 110.746,95 Euro (Quelle: Dr. Klein)

Man sieht, dass bei ansonsten gleichbleibenden Konditionen die Zinszahlungen bei den höheren Zinsen rund 23.000 Euro höher liegen bei einem Darlehen von 250.000 Euro sind das etwas über 9% Mehrkosten. Damit stellt die Zinshöhe den wichtigsten Hebel in der Immobilienfinanzierung dar. Aus diesem Grund ist es dringend zu empfehlen, Angebote zu vergleichen und mit mehreren Baufinanzieren zu reden. Wir unterstützen Sie dabei gerne mit unserem Netzwerk.

Und wie geht es weiter? Das ist schwer zu prognostizieren – hängt es doch vor allem von makroökonomischen Faktoren, wie den Energiekosten und der Inflation, ab, die wiederum durch politische Entscheidungen, wie dem Ukrainekrieg, beeinflusst werden. Vernünftig kann es in dieser Situation aber in jedem Fall sein, bereits frühzeitig das Gespräch mit der Bank zu suchen und über Foreward-Darlehen eine Zinssicherung zu erreichen. Oder aber zumindest das Thema im Blick zu behalten und rechtzeitig aktiv zu werden.